Katalog der ersten Ausstellung der Freien Secession Berlin,1914, 1. Auflage, 68 S.

Text (mit einem Mitgliederverzeichnis nebst Adressen) + 32 Tafeln + 14 S. Werbung + 2 (identische!) einzelne, lose beiliegende Supplements mit Nachträgen

 ________________________________________________________________________________

Der Katalog dokumentiert zum ersten Mal das Schaffen derjenigen Künstler, die sich aus Protest gegen Juryausscheidungen von der Berliner Secession abgespalten hatten – wichtiges zeit- und kunsthistorisches Dokument!

 

Teilnehmende Künstler: Ahlers-Hestermann, Theodor Alt, Ernst Altmann, Franz Aschenbach, Ernst Ascher, Bartold Asendorpf, Hans Baluschek, Ernst Barlach, Josef Bató, Alcide Le Beau, Max Beckmann, Benno Berneis, Ignaz Beth, Otto Beyer, Hans Blanke, Walter Bondy, Pierre Bonnard, Georg Brandes, Theo von Brockhusen, Eugène Carrière, Mary Cassatt, Paul Cezanne, Louis Charlot, Wilhelm Claus, Nils von Dardel, A. Davidson, E. Degas, Artur Degner, Maurice Denis, Franz Domscheit, Carl Ebbinghaus, F. Z. Eberl, Richard Engelmann, G. D’Espagnat, Reinhold Ewald, Lyonel Feininger, Ernesto de Fiori, Bernhard Frydag, K.F. von Freyhold, Ernst Gabler, Oswald Galle, Paul Gauguin, August Gaul, Oskar Gawell, Wilhelm Gerstel, Wilhelm Giese, Herrmann Goebel, Vincent van Gogh, Arthur Grimm, Hugo Habermann, Theodor Hagen, Eugen Hamm, Ivo Hauptmann, Erich Heckel, Franz Heckendorf, Rudolf Hellwag, Paul Henning, Curt Hermann, Otto Hettner, Heinrich Heuser, Werner Heuser, Dora Hitz, Ferdinand Hodler, Karl Hofer, Heinrich Hübner, Ulrich Hübner, F.M. Jansen, Richard Janthur, Leopold Graf von Kalckreuth, Konrad von Kardorff, Hans Keller, Ernst Ludwig Kirchner, Moise Kisling, Ernst Kissling, Fritz Klimsch, Max Klinger, Leo Klein-Diepold, Walther Klemm, Georg Kolbe, Roman Kramstyk, August Kraus, Hugo Krayn, Karl Krebs, Hans Krückeberg, August Lachenmeyer, Otto Richard Langer, Wilhelm Lange, Wilhelm Lategahn, Marie Laurencin, Fritz Lederer, Wilhelm Lehmbruck,  Wilhelm Leibl, Rudolf Levy, Max Liebermann, August Macke, Willi Maillard, Aristide Maillot, Edouard Manet, Manguin, Hans von Marées, Gerhard Marcks, Hans Meid, Ludwig Meidner, Felix Meseck, Franz Metzner, Georg Minne, Oskar Moll, Claude Monet, Berthe Morisot, George Mosson, Heinrich Müller, Otto Mueller, Victor Müller, Heinrich Nauen, Jakob Nussbaum, Adolf Adam Oberländer, Max Oppenheimer, Emil Orlik, Bernhard Pankok, Afred Partikel, Julius Pascin, Max Pechstein, Pablo Picasso, R. Pichot, Camille Pissaro, Hans Purrmann, Auguste Renoir, Fritz Rhein, Erik Richter, Klaus Richter, Auguste Rodin, Wolf Röhricht, Walther Alfred Rosam, Waldemar Rösler, Georg Walter Rössner, Roussel, Richard Scheibe, Karl Schmidt-Rottluff, Charles Schuch, Rudolf Seebold, Richard Seewald, Artur Segal, Renée Sintenis, Alfred Sisley, Max Slevogt, Alfred Sohn-Rethel, Milly Steger, Otto Th. W. Stein, Franz von Stuck, Günther Stüdemann, Leopold Thieme, Hans Thoma, Walter Treumann, Alice Trübner, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde, L. Valtat, Jaroslaw Vonka, Eduard Vuillard, Kurt Tuch, Wilhelm Wadler, Erich Waske, Otto von Wätjen, Albert Weisgerber, E.R. Weiss, Hedwig Weiss, Julius Wentscher, Johannes von Wicht, Erich Wild, Jakob Friedrich Wilhelm, Paul Wilhelm, Walther Wolff, Igor Yakimov, Joe Zadkin, Eugène Zak, Magnus Zeller, Augusta von Zitzewitz

 

Erich Waskes Beiträge zur 1. Ausstellung der Freien Sezession

 

Aus dem Katalog
 

Selbstbildnis 1914

Zur Geschichte der Berliner und der Freien Secession:

Die Künstlervereinigung Berliner Secession war am 2.5.1898 gegründet worden. Sie ging aus der "Gruppe der Elf" hervor, die sich um Walter Leistikow (1865-1908) und Max Liebermann (1847-1935) gebildet hatte. Die Künstler der "Gruppe Elf" wandten sich energisch gegen die damals dominierende Kunstrichtung des Historismus. Künstlerbewegungen und -zusammenschlüsse, die sich vom beherrschenden Kunstgeist ihrer Zeit lösten, bezeichneten sich als Secession. Bereits ab 1892 stellten diese Maler nicht in privaten Galerien aus. Die Mitglieder der Secession boten dem Vorstand der offiziellen Großen Berliner Kunstausstellung im November 1898 an, als eigene Gruppe in den Räumen im Glaspalast Lehrter Straße ihre Werke zu präsentieren. Anton von Werner (1843-1915), damals Präsident der Akademie der Künste, lehnte dies entschieden ab. Die Angehörigen der Secession und ihre sie unterstützenden Freunde, wie Walther Rathenau, Carl Fürstenberg, Bruno und Paul Cassirer (1871-1926) u. a. brachten eine erhebliche Geldsumme auf, um das Grundstück Kantstraße 12 zu pachten und um darauf bauen zu können. Nach Entwürfen von H. Grisebach entstand das Gebäude, das am 19.5.1899 fertig war. Einen Tag später wurde hier die erste Ausstellung der Secession mit großem Erfolg eröffnet. Der Ablauf des Pachtvertrages zwang die Mitglieder der Secession, sich nach einem anderen Grundstück umzuschauen. Ihre Wahl fiel auf den Kurfürstendamm 208/209. Am 29.5.1905 wurde mit einer Secessions-Ausstellung das neue Gebäude eingeweiht. Später stellten Künstler, wie Ernst Barlach (1870-1938), Max Beckmann (1884-1950), Lovis Corinth (1858-1925), Käte Kollwitz (1867-1945), Wilhelm Lehmbruck (1881-1919), Walter Leistikow, Max Liebermann (Präsident bis 1911), Emil Orlik (1870-1932), Max Slevogt (1868-1932), Lesser Ury, Karl Walser, Heinrich Zille u. a. aus. Nach einem Eklat um Juryentscheidungen über die Wahl auszustellender Kunstwerke der Secession gründeten Liebermann, Slevogt, P. Cassirer und weitere 39 ehemalige Mitglieder im Frühjahr 1914 die "Freie Secession", die ihre erste Ausstellung am 12.4.1914 präsentierte. Die Vereinigung existierte bis 1923. 1915 bezog die Berliner Secession das Gebäude des ehemaligen Marionettentheaters Kurfürstendamm 232.