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Erich Waske

von Joachim Kirchner (1921)

JUNGE KUNST.

er erschienen die folgenden Bände:

Georg Biermann:  Max Pechstein.

C. E. Uphoff: Paula Becker-Modersohn.

C. E.Uphoff: Bernhard Hoetger.

Lothar Brieger:  Ludwig Meidner.

Theodor Däubler:  C es a r K l e i h.

Joachim Kirchner.   Franz Heckendorf.

Wilhelm Hausenstein: Rudolf Großmann.

Karl Schwarz: Hugo Krayn.

ErnstCohn-Wiener: WillyJaeckel.

KurtPfister: Edwin Scharff.

DanielHenry: Maurice de Vlaminck.

WillFrieg:  Wilhelm Morgner.

H. v.Wed^erkop: Paul Klee.

Leopold Zahn:  Josef Eberz.

DanielHenry: AndreDerain.

Wilhelm Valentiner: K. Schmidt-Rottluff.

Georg Biermann: Heinrich Campendonk.

Alfred Kühn: Emy Roeder.

Heinz Braune:  Oskar Moll.

Oskar Maria Graf: Maria Uhden.

Willi Wolfradt: George Grosz.

H. v. Wedderkop: Marie Laurencin.

Wilhelm Hausenstein: Max Unold.

Joachim Kirchner: Erich Waske.

 

 

 

Für die junge Kunstrichtung die Feder zu führen und die Eigenart ihres künstlerischen Wollens zu charakterisieren er­scheint überflüssig, nachdem der Expressionismus mit stür­mender Hand überall seine Siegesfahne aufgepflanzt hat. Wir sehen ihn in ganz Europa verbreitet, nirgends aber hat er sich so rückhaltlos durchzusetzen verstanden wie in Deutschland, wo die Zahl der mit expressionistischen Kunst­werken hervortretenden Maler eine geradezu beängstigende Höhe erreicht hat. Der Kunsthistoriker und Kunstkritiker, der in immer neu sich öffnende Ausstellungen dieser Art ge­führt wird, muß allmählich mißtrauisch werden. So sym­pathisch er es vielleicht begrüßt, daß unsere Jugend mit der Ausdruckskunst einen eigenen Weg gefunden hat, so unan­genehm ist es ihm, feststellen zu müssen, daß die anfänglich kleine aber gute Führerschar der jungen Richtung durch ein schwaches und belangloses Mitläufertum vermehrt wurde, das keineswegs geeignet erscheint, die ursprünglich hohe Qualität der expressionistischen Kunstwerke in günstigem Sinne zu beeinflussen. Eine große Zeitidee — das muß er der Wahrheit zur Ehre notieren — ist leider zu einer Mode­sache geworden, zu der die Masse des Publikums nur durch den Reiz der Neuheit angelockt wird. Eine geschäftstüch­tige Propaganda hat sich überdies in so weitgehendem Maße dieses Modeartikels angenommen, daß das Kunstwerk oft nur zu sehr zur Krämerware degradiert erscheint. Ein Talent mit ernsthaftem Streben muß unter diesem Zustande.......

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